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Gesellschaft

Christ aus Tschechien rast mit 417 km/h über deutsche Autobahn

24.01.2022

Auf seinem YouTube-Kanal hat Radim Passer das Video der Fahrt hochgeladen. Screenshot: YouTube/Radim Passer
Auf seinem YouTube-Kanal hat Radim Passer das Video der Fahrt hochgeladen. Screenshot: YouTube/Radim Passer

Prag (IDEA) – Ein tschechischer Millionär ist mit einem Luxus-Sportwagen in Deutschland mit bis zu 417 Kilometern pro Stunde über die Autobahn A 2 von Berlin nach Hannover gerast. Der Unternehmer Radim Passer (Prag) hat das Video der Fahrt, die nach seinen Angaben bereits an einem Sonntagmorgen im Juli 2021 erfolgte, am 9. Januar online gestellt. Innerhalb von zwei Wochen zählte es mehr als 6,6 Millionen Aufrufe. In dem Text zu dem Video bekennt er sich auf Englisch zum christlichen Glauben und lädt die Zuschauer ein, „eine Beziehung zu Jesus in Betracht zu ziehen, der jedem, der zu ihm kommt, wahre Liebe, Freude und Hoffnung bringt“.

Zugleich betont er, dass die Fahrt sicher gewesen sei. Die A 2 sei an der Stelle dreispurig und der zehn Kilometer lange und geradeaus führende Streckenabschnitt gut zu überblicken gewesen: „Sicherheit hatte Priorität.“ Er dankte auch Gott für die Gelegenheit, so schnell fahren zu können.

„Gott“ als besondere Leidenschaft

Jetzt bestätigte die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA, dass Passer ein Mitglied ihrer Freikirche in Tschechien sei.

Mit einem Vermögen von rund sechs Milliarden Kronen (etwa 247 Millionen Euro) rangiert er auf Platz 33 der Liste der reichsten Tschechen, berichtet das Wirtschaftsmagazin „Forbes“. Dort heißt es weiter über ihn, dass „Gott“ seine besondere Leidenschaft sei.

Als praktizierendes Mitglied der Adventisten predige er regelmäßig am Samstag in der Gemeinde von Štětkovice (südöstlich von Prag). Auch auf der Internetseite seiner Firma Passerinvest Group, die Wohn- und Verwaltungshäuser finanziert, bekennt er sich zu seinem Glauben. Dort heißt es: „1998 habe ich den besten Leitfaden für mein persönliches und berufliches Leben gefunden – unseren Herrn Jesus Christus.“

2002 gründete Passer die gemeinnützige christliche Organisation „Maranatha“, die Jugendevangelisationen und Bibelausstellungen in Schulen organisiert.

Auto kostet rund vier Millionen Euro

Passers Luxussportwagen ist das teuerste und schnellste Serienauto der Welt, ein Bugatti Chiron. Das nach Werksangaben bis zu 440 km/h schnelle Fahrzeug hat etwa 1.500 PS und kostet rund vier Millionen Euro. Auf YouTube finden sich weitere Videos von Passer, die zeigen, wie er mit schnellen Autos über deutsche Autobahnen rast.

Polizei leitet Ermittlungen ein

Inzwischen wurde bekannt, dass die Polizei wegen der Fahrt gegen Passer Ermittlungen wegen eines illegalen Straßenrennens eingeleitet habe. Nach den Worten einer Polizeisprecherin in Magdeburg ist ein solches Verhalten nicht zu verantworten. Auch das Bundesverkehrsministerium äußerte sich kritisch. Jedes Verhalten im Straßenverkehr, das zu einer Gefährdung von anderen Verkehrsteilnehmern führen könne, werde abgelehnt. Auf dem Streckenabschnitt, den Passer entlangraste, gibt es keine Geschwindigkeitsbeschränkung.

Sprecher der Adventisten: Wir machen keine Vorschriften

Zum Hintergrund über Adventisten: Sie legen viel Wert auf eine gesunde Lebensführung, sind oft Vegetarier und lehnen Alkohol, Tabak sowie andere Drogen ab. Sie sind dazu aufgerufen, in allen Bereichen des persönlichen und gesellschaftlichen Lebens in Übereinstimmung mit den biblischen Prinzipien zu handeln. Zudem sollen die Anhänger der Glaubensgemeinschaft ein Leben führen, das weder ausschweifend noch asketisch ist.

Wie der Sprecher der Freikirche, Pastor Jens Mohr (Darmstadt), dazu gegenüber IDEA anmerkte, „schreiben wir als Kirchenleitung unseren Mitgliedern nicht vor, welche Autos sie zu kaufen haben, bzw. wie schnell sie auf deutschen Autobahnen fahren dürfen“. Die Umsetzung der adventistischen Prinzipien im persönlichen Leben obliege den Gläubigen grundsätzlich selbst.

Die Adventisten feiern im Unterschied zu anderen Kirchen den Sonnabend und nicht den Sonntag als Ruhetag. Die Freikirche hat in Deutschland knapp 35.000 Mitglieder, in Tschechien rund 7.400, und weltweit sind es fast 22 Millionen.

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