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Menschenrechte

China: Uigurischer Christ nach 15 Jahren frei

18.03.2023

Der uigurische Christ Alimujiang Yimiti. Foto: China Aid
Der uigurische Christ Alimujiang Yimiti. Foto: China Aid

Kashgar (IDEA) – Der uigurische Christ Alimujiang Yimiti ist nach 15 Jahren aus dem Gefängnis entlassen worden. Das teilte die christliche Hilfsorganisation China Aid (China-Hilfe/Midland im US-Bundesstaat Texas) mit.

Der Hauskirchenpastor aus Kashgar in der Region Xinjiang im Nordwesten Chinas war 1995 vom Islam zum Christentum konvertiert. Die Behörden klagten den verheirateten Vater von zwei Kindern bereits im September 2007 wegen „illegaler religiöser Aktivitäten“ an. 2008 wurde er verhaftet. Ihm wurde vorgeworfen, zum Separatismus angestiftet und Staatsgeheimnisse an ausländische Organisationen verraten zu haben. Hintergrund der Verhaftung war das verschärfte Vorgehen der chinesischen Regierung gegen die Volksgruppe der Uiguren.

Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM/Frankfurt am Main) und die Evangelische Nachrichtenagentur IDEA benannten Yimiti im Mai 2008 als „Gefangenen des Monats“. 2009 wurde er in einem Geheimprozess zu 15 Jahren Haft verurteilt. Jetzt sei er wieder zuhause bei seiner Familie, erklärte China Aid.

Rund zehn Millionen der etwa 1,4 Milliarden Einwohner Chinas sind Uiguren. Die meisten von ihnen sind Muslime. Die Regierung betreibt ihnen gegenüber eine brutale Politik der „Sinisierung“ – der Prägung aller Lebensbereiche im Sinne der Kommunistischen Partei. Nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen werden unter anderem uigurische Frauen systematisch sterilisiert und zu Abtreibungen gezwungen, um das Bevölkerungswachstum der Minderheit zu stoppen.

Laut Schätzungen sind bis zu zwei Millionen Uiguren und Angehörige anderer turksprachiger ethnischer Minderheiten wie Kasachen und Kirgisen in Umerziehungslagern interniert, wo sie einer Gehirnwäsche unterzogen werden.

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