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Frei-/Kirchen

Beten und arbeiten an der Leiterkonferenz

24.09.2021

Impulse und Gebete: Hanspeter Nüesch, Peter Schneeberger, Freikirchenleitende. Foto: Fritz Imhof
Impulse und Gebete: Hanspeter Nüesch, Peter Schneeberger, Freikirchenleitende. Foto: Fritz Imhof

Bern (IDEA) - Die aktuellen Herausforderungen für die Gemeinden durch die wechselnden und oft schwierig umzusetzenden Corona-Massnahmen führen auch zu Kontroversen. Daher startete die Leiterkonferenz der Freikirchen am 17. September in Bern mit einem Treffen mit Beterinnen und Betern aus der Gebets­bewegung. Anwesend waren auch die Verantwortlichen der Organisationen mit Gästestatus. Sie verabschiedeten aus aktuellem Anlass ein „Manifest von Bern“, in dem sie die evangelische Christenheit zur gegenseitigen Unterstützung, Einheit, Liebe und Vergebung aufrufen (siehe unten).

Ganzheitliche Mission

Im Rahmen der mit den Gästen durchgeführten Konferenz stellte Julia Henke, Geschäftsführerin Life in Abundance Europe, die „Konsultation zu Mission“ vor. Sie ist aus einer detaillierten Befragung von 25 freikirchlichen Verbandsleitungen und Pastoren in der Deutschschweiz entstanden. Die Konsultation vermittelt einen Einblick in das aktuelle Denken über Mission sowie die missionale Praxis von Verbänden und Gemeinden. Sie stellt Stärken und Schwachstellen heraus und gibt eine Reihe von Empfehlungen an die Kirchen ab, wie sie ihre Chancen packen könnten. Die Konsultation dürfte noch zu reden geben.

Gemeinsam gegen Grenzverletzungen

Der Nachmittag hatte einige anspruchsvolle Traktanden bereit. Eine Arbeitsgruppe mit Andi Bachmann, Marcel Mettler und Natascha Bertschinger stellte ein Konzept zur Prävention von sexuellem Missbrauch und Krisenintervention vor. Ziel ist ein Netzwerk mit einer gemeinsamen Meldestelle. Ende 2022 werden Werke und Verbände zu einer Startkonferenz eingeladen. Später soll in einem zweijährigen Rhythmus eine Rechenschaftskonferenz stattfinden.

Kommunikation – erfolgreicher Start

Die Arbeitsstelle Kommunikation von Freikirchen.ch, vor anderthalb Jahren ins Leben gerufen und geleitet von Markus Baumgartner, konnte etliches bewegen, sodass Freikirchen heute von Medienschaffenden positiver wahrgenommen werden. Der Kommunikationsprofi belegte dies mit zahlreichen Beispielen. Gerade der Ausbruch der Covid-Krise machte eine intensivierte Medienarbeit nötig, die zu einem Stimmungswandel gegenüber Freikirchen beitrug.

Corona-Massnahmen – Unklarheiten klären

Peter Schneeberger, Präsident von Freikirchen.ch, hat sich in den vergangenen anderthalb Jahren enorm ins Zeug gelegt, um nach jedem Beschluss des Bundesrates die Situation der Freikirchen zu klären und zeitgerecht über die konkrete Umsetzung der Massnahmen zu informieren. Denn die Verordnungen des BAG liessen oft einen Interpretationsspielraum offen, der zu weiteren Abklärungen nötigte. Die Zusammenarbeit habe aber grundsätzlich gut funktioniert, betonte Schneeberger. Aktuell geht es um die Umsetzung der Zertifikatspflicht, die grundsätzlich alle, besonders aber grosse Gemeinden vor Herausforderungen stelle, so Schneeberger. Er rät zu einer gewissenhaften, aber auch situationsgerechten Umsetzung mit Augenmass.

Studie zum gesellschaftlichen Engagement der Freikirchen

Eine mit 1000 freikirchlichen Gemeinden durchgeführte Studie hat ergeben, dass die Freikirchen in der Schweiz mit ihrem sozialdiakonischen Engagement rund 180 000 Personen unterstützten und damit Leistungen von rund 500 Millionen Franken für die Gesellschaft erbringen. Die Studie habe gezeigt, dass die Schweizer Freikirchen für Wort und Tat stehen, sagte Markus Baumgartner. Allein die Tatsache, dass ein Drittel aller befragten Gemeinden im Laufe des Jahres 2020 trotz Lockdown, Social Distancing und Versammlungseinschränkungen neue Projekte und Aktivitäten initiiert und umgesetzt hätten, zeuge von grossem Einfallsreichtum und Engagement.

Steuerbefreiung für Spenden – eine Knacknuss

Eine Berner Freikirche hat eine Mustereingabe an die Steuerverwaltung des Kantons Bern gemacht mit dem Ziel, wie früher die teilweise Abzugsfähigkeit von Spenden zu erlangen. Die Steuerverwaltung hat mit einer abschlägigen Verfügung reagiert. Der Dachverband Freikirchen.ch macht nun einen Rekurs und bereitet weitere juristische Schritte vor. 
(Autor: Fritz Imhof)
freikirchen.ch
 

Das Manifest von Bern

Am 17. September 2021 traf sich die Leiterkonferenz des Dachverbandes Freikirchen.ch für eine Zeit des Hörens auf Gott und des gemeinsamen Betens mit Personen aus der Gebetsbewegung Schweiz, aus Werken im Bereich theologische Bildung, Vernetzung, Mission und christliche Medien. Sie verabschiedeten dabei das folgende Manifest:

• Wir bekennen gemeinsam, dass wir auf Gottes Vergebung und Beistand angewiesen sind – mehr denn je in diesen aufgewühlten Zeiten.

• Wir bitten Gott, dass er uns als Friedensstifterin und Friedensstifter gebraucht und wir ganz unaufgeregt Brücken bauen und in Einheit leben können.

• Wir konzentrieren uns auf die Verkündigung der guten Botschaft der Versöhnung durch Jesus Christus in Wort und Tat.

• Wir sind uns bewusst, dass Gott uns als Christen zusammengestellt hat, um unseren Mitmenschen zu dienen und ihnen Gutes zu tun.

• Wir leben eine Kultur der Liebe und möchten gute Botschafterinnen und Botschafter der Liebe Gottes sein.

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