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Gesellschaft

Aufruf: „Bitte, betet für Taiwan!“

01.03.2023

Li-Wen Hsueh (rechts) ist gebürtige Taiwanerin und lebt nun für einige Monate in Spangenberg auf dem Himmelsfels. Neben ihr ist Pfarrerin Ute Dilger aus Ahnatal (links). Sie stellte als Referentin für Weltgebetstagsarbeit in der EKKW den Kontakt her. Foto: ekkw.de
Li-Wen Hsueh (rechts) ist gebürtige Taiwanerin und lebt nun für einige Monate in Spangenberg auf dem Himmelsfels. Neben ihr ist Pfarrerin Ute Dilger aus Ahnatal (links). Sie stellte als Referentin für Weltgebetstagsarbeit in der EKKW den Kontakt her. Foto: ekkw.de

Spangenberg (IDEA) – „Bitte, betet für Taiwan!“ Mit diesen Worten ruft die aus dem ostasiatischen Inselstaat stammende Christin Li-Wen Hsueh dazu auf, ihr Heimatland nicht zu vergessen. Die 23-Jährige ist in Sorge, dass China versucht, Taiwan mit militärischen Mitteln zu erobern.

Gerade nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine sei die Sorge vor einem solchen Überfall in Taiwan deutlich gestiegen, sagte sie der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA. Sie lebt seit April 2022 bei der Stiftung Himmelsfels in Spangenberg bei Kassel. Dort hat eine ökumenische Lebensgemeinschaft ihren Sitz. Deren bis zu 60 Bewohner sind meist Migranten.

Hsueh ist dort als Freiwillige tätig, nachdem die Beauftragte für den Weltgebetstag der Frauen in der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Pfarrerin Ute Dilger (Ahnatal bei Kassel), sie eingeladen hatte. Für den Weltgebetstag, der am 3. März begangen wird, ist Taiwan in diesem Jahr das Partnerland.

Hsueh informiert vor allem viele Konfirmanden, die auf dem Himmelsfels zu Gast sind, über Taiwan. Sie ist davon überzeugt, dass China „die Freiheit zerstören will“. Zur Begründung berichtet sie von einem Bekannten, der fünf Jahre lang als US-Missionar in China tätig war. Dort habe er nur im Geheimen arbeiten können, vor allem in Privatwohnungen. Als wegen der Corona-Pandemie auch das nicht mehr möglich gewesen sei, sei er nach Taiwan umgezogen: „Dort herrscht völlige Religionsfreiheit.“ Die Folge sei, dass die Kirche in Taiwan wachse.

Wie umgehen mit dem Ahnenkult?

Zugleich räumt sie ein, dass gerade junge Christen, deren Eltern Buddhisten seien, mit manchen Problemen zu kämpfen hätten. So seien die Eltern oft in Sorge, von ihren christlichen Kindern nach dem Tod vergessen zu werden. Im Buddhismus spielt der Ahnenkult eine wichtige Rolle.

Doch nach den Worten von Hsueh ist diese Sorge unbegründet. Auch als Christen liebten Kinder ihre buddhistischen Eltern über deren Tod hinaus, auch wenn sie keine Ahnenkult-Rituale praktizierten.

Hsueh will Mitte März in ihre Heimatstadt Kaohsiung zurückkehren und später zum Studium nach Deutschland zurückkehren. In Taiwan hat sie Englisch und Mandarin-Chinesisch studiert, um als Übersetzerin zu arbeiten.

Rund sechs Prozent der knapp 24 Millionen Einwohner Taiwans sind Christen, 27 Prozent Buddhisten, 13 Prozent Taoisten und 42 Prozent Anhänger traditioneller chinesischer Volksreligionen. Sieben Prozent sind nicht religiös.

Beim Himmelsfels handelt es sich um einen künstlich aufgeschütteten Bergpark, der auf den Ruinen eines alten Kalkwerks errichtet wurde. 2007 entstand dort eine ökumenische Stiftung, die seitdem Besucher aus der ganzen Welt willkommen heißt. Ziel sei es, Gräben zwischen verschiedenen Konfessionen, Nationalitäten und Kulturen zu überwinden. Die beiden geistlichen Leiter vom Himmelsfels sind der rheinische Pfarrer Johannes Weth und der aus Nigeria stammende Pfingstpastor Steve Ogedegbe.

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