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Wie glauben Muslime?

17.03.2020

Christian Bieri will auf die Wahrheitssuche von Muslimen angemessen reagieren. Bild: zvg
Christian Bieri will auf die Wahrheitssuche von Muslimen angemessen reagieren. Bild: zvg

Die Immigration von Menschen mit muslimischem Hintergrund geht an der reformierten Kirche nicht spurlos vorbei. „In den Kirchgemeinden sind Mitglieder verunsichert und wissen nicht, was sie von Muslimen halten und wie sie mit ihnen umgehensollen“, stellt Christian Bieri fest. Er ist reformierter Pfarrer in Unterentfelden AG und präsidiert die Schweizerische Evangelische Pfarrgemeinschaft SEP. „Es gibt einzelne Projekte der interreligiösen Zusammenarbeit in Gemeinden oder auch niederschwellige Formen im Bereich der Diakonie, die von Kirchgemeinden getragen werden“, beschreibt er die Berührungspunkte der Kirchen mit dem Islam.

Ein Ex-Moslem und ein Imam

Vom 8. bis 10. März vertiefte die SEP mit Referaten des Islamexperten Andreas Maurer, des ehemaligen Moslems und AVCIslamberaters Sarruddin Mustapha sowie des Volketswiler Imams Kaser Alasaad das Verständnis des Gottesbilds im Islam und der Gottesbeziehung in beiden Religionen. „Mit dem Schwerpunktthema ‚Gottesbeziehung‘ an dieser Tagung ging es für uns darum, dass wir verstehen, warum Muslime so glauben und wie sie ihren Glauben leben“, beschreibt Christian Bieri das Ziel. Daraus ergäben sich Anknüpfungspunkte für die kirchgemeindliche Arbeit.

Sehnsucht nach Wahrheit begegnen

Die Kernbotschaft des Hauptreferenten Andreas Maurer sei es gewesen, dass viele Muslime offen seien für die Begegnung mit dem Evangelium. Doch gleichzeitig seien viele Christen zu wenig informiert über den Islam, aber auch über ihre Bibel, als dass sie diese Begegnungen wahrnehmen könnten. Viele Muslime hätten eine Sehnsucht nach Wahrheit und seien von ihrer eigenen Religion wenig berührt, ähnlich wie das Volkschristentum in der Schweiz. „Die Kirchgemeinden und die Pfarrpersonen sollen sich überlegen, wie sie diesen Bedürfnissen entsprechen können“, fasst Christian Bieri die Bedeutung des Themas für die Kirchen zusammen. Dabei hielt er die Begegnung mit einem Ex-Moslem und einem Imam bei der Tagung für aufschlussreich.

Bibellesen und Seelsorge

Die SEP ist ein Zusammenschluss von rund 60 Pfarrerinnen und Pfarrern, deren Ehepartnern, und auch einzelnen Sozialdiakonen. Ziel ist, die Gemeinschaft zu pflegen, gemeinsam die Bibel zu lesen und zu beten und Seelsorge an Seelsorgern zu üben. Die Pfarrgemeinschaft entstand 1949 und organisiert jährlich zwei Weiterbildungstagungen.

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