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Bagdad (IDEA) – Im Irak hat die dortige Regierung 38 unrechtmäßig enteignete Grundbesitztümer an Christen und Angehörige der religiösen Minderheit der Mandäer zurückgegeben. Wie der vatikanische Nachrichtendienst Fides berichtet, ist der Schritt Teil einer Kampagne des schiitischen Politikers Muqtada al Sadr zum Schutz religiöser Minderheiten.Anfang des Jahres hatte er die Bildung eines Untersuchungsausschusses angestoßen, der Fälle illegaler Enteignung von Christen und Angehörigen anderer religiöser Minderheiten prüft. Auch irakische Christen, die aus dem Land geflohen seien, dürften Anträge auf Rückgabe stellen. Die dafür angesetzte Frist läuft noch bis zum Ende des islamischen Fastmonats Ramadan (12. Mai).Einteignungen nach dem Sturz von Saddam HusseinDer ehemalige irakische Sicherheits- und Verteidigungskommissar und Parteifreund von al Sadr, Hakim al Zamili, hatte laut Fides am 3. Februar den Beginn der Rückgabeaktion angekündigt. Dabei geht es vor allem um den Besitz, den Christen und Angehörige andere religiöser Minderheiten seit dem militärischen Sturz Saddam Husseins 2003 und den Eroberungen der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) durch Flucht und Vertreibung verloren hatten. Lokale Milizen und Banden sowie einflussreiche Clans hatten den Grundbesitz in der Annahme an sich genommen, dass die ehemaligen Eigentümer nicht wiederkehren würden. Korrupte Beamten hatten dieses Vorgehen teilweise geduldet oder gar vertuscht.Schätzungen zufolge soll es vor 2003 etwa 1,5 Millionen Christen im Irak gegeben haben. Derzeit sollen es laut dem Hilfswerk Open Doors etwa 175.000 sein. Mandäer berufen sich auf Johannes den Täufer als ihren letzten Propheten. 2003 lebten im Irak rund 70.000 Mandäer. Jetzt sollen es noch etwa 5.000 sein.

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