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"Es kommt etwas Neues!"

03.09.2019

René Christen: "Es geht nicht um einen Untergang, sondern einen Durchgang, hin zu etwas Neuem." Foto: idea/rh; Shutterstock/Neil Lockhart
René Christen: "Es geht nicht um einen Untergang, sondern einen Durchgang, hin zu etwas Neuem." Foto: idea/rh; Shutterstock/Neil Lockhart

Rapperswil-Jona (idea) - Klimaaktivisten reden von einem planetaren Notstand. Sie befürchten das kollektive Aussterben der Menschheit. "Doch nicht nur sie warnen", sagt Pastor René Christen (64) in einem Interview mit dem Wochenmagazin ideaSpektrum. "Dasselbe tun Sicherheitsexperten, die eine in der Geschichte noch nie identifizierte Spirale der Aufrüstung beobachten; dann sind es Gesundheitsexperten, die Alarm schlagen. Es gibt Super-Keime, die uns bedrohen, während wir Probleme haben mit Antibiotika. Soziologen warnen, die moderne Gesellschaft könne der Vielfalt der Herausforderungen nicht mehr begegnen." In seinem neuen Buch "Lichter in der Nacht" (Verlag tredition), einer Auslegung der biblischen Offenbarung, listet Christen zwanzig Faktoren auf, die sich in unserer Zeit dramatisch zu kumulieren beginnen.

Kein Fahrplan, aber konkrete Fenster

Auf die Frage, ob denn die Welt vor dem Untergang stehe, antwortete René Christen, dass man in der Bibel keinen Fahrplan finde, sondern einzelne Zeitfenster. Diese sagten: "Es kommt zum Ende hin zu einer Verdichtung der Schwierigkeiten; Hass, Kriege und global kontrollierender Machtmissbrauch nehmen zu. Und Gott wird es zulassen: Er lässt das Böse ausreifen. Alles zusammen führt zu einer Untergangsstimmung." Doch das sei nicht das Ende. Irgendwann sei die Zeit reif und Gott schenke eine "gewaltige Entlastung und Neuordnung". Christen im idea-Interview: "Es geht deshalb nicht um einen Untergang an sich, sondern um einen Durchgang, hin zu etwas Neuem." Er verweist auf die Kapitel 21 und 22 in der Offenbarung. Darin ist die Rede von einem "neuen Himmel und einer neuen Erde".

Hat sich Gott zurückgezogen?

Mit der Existenz eines Gottes, eines Jüngsten Gerichtes, einer rettenden Botschaft als Sinngebung und festem Halt wird in der Gesellschaft immer weniger gerechnet. Da stellt sich die Frage, ob sich Gott zurückgezogen hat. "Nein", meint Pastor Christen, "nicht Gott hat sich zurückgezogen. Es ist der Mensch, der sich von Gott zurückgezogen hat. Und Gott lässt das zu. Er gibt dem Menschen Freiraum." Dies mache aber für viele Menschen den Anschein, als habe Gott keine Macht. René Christen warnt: "Aber wir dürfen uns nicht vom Bösen täuschen lassen. Denn Gott wartet geduldig. Er ist immer noch allmächtig, macht aber noch nicht alles. Er hält sich noch zurück."

Die Wiederkunft von Jesus Christus

Über die Rückkehr von Jesus Christus rede die Bibel vielfach, betont Pastor und Buchautor Christen. "Fachleute reden von rund 300 NT-Erwähnungen und 1500 Erwähnungen im Alten Testament." Wer die Wiederkunft Christi bestreite, müsse viele Sätze in der Bibel und ganze Kapitel von Jesus Christus in den Evangelien streichen. Seine Rückkehr erfolge gegen das Ende der jetzigen Geschichtszeit.

Wer ist der Antichrist?

Wer ist der Antichrist? Ist es gar keine Person, sondern ein System, eine Matrix? René Christen: "Es ist anfänglich ein System, das Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Religion umfasst und sich später gemäss Offenbarung 13,18 in Personen oder einer Person manifestieren wird. Was wir heute zu sehen vermögen, sind Tendenzen in diese Richtung." Die Herausforderungen im globalen Dorf "Erde" würden immer komplexer und vielschichtiger. Das sei bei der Klimafrage oder den Weltfinanzen bereits sichtbar. Es brauche weltweit funktionierende Lösungen. Diese erfordern Regeln und Kontrollen, "aber die Macht kann gefährlich an einem Punkt zusammenfliessen".

Ein hoffnungsvolles Buch

Trotz der Gerichtsbotschaften bezeichnet Pastor Christen die Offenbarung als ein Buch der Hoffnung. "In der Offenbarung kann ich Gott, Jesus Christus und den Geist Gottes neu entdecken. Sie zeigt einen Gott, der mit den Menschen leidet und der dem Bösen ein Ende bereiten wird, um alles neu zu machen." Die Offenbarung sei sogar "ein Buch, das uns glücklich macht". René Christen erklärt: "Das steht wie eine Klammer im ersten (Offb. 1,3) und im letzten Kapitel der Offenbarung (Offb. 22,7)." Diese neue Zufriedenheit und Ruhe im Dunkel der Zeit zu entdecken und Gott anzubeten, sei das eigentliche Anliegen seines Buches "Lichter in der Nacht": "In einer Welt, in der sich vieles zu verdunkeln scheint, wirkt die Botschaft im Buch der Offenbarung wie ein Lichtstrahl in der Nacht." (Autor: Rolf Höneisen)Das ausführliche Interview mit René Christen wurde im Wochenmagazin ideaSpektrum 36-2019 veröffentlicht.René Christen: „Lichter in der Nacht – die Offenbarung des Johannes entdecken, Teil 1“, 44 Seiten, Format A4, illustriert, Verlag tredition, 2019. Erhältlich in jeder Buchhandlung.

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