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Bericht

David liegt wegen eines Virus im Bett

14.07.2020

Adonia ist wieder auf Tour: 1193 Kinder studieren das Musical „De David wird König“ ein. Foto: zvg
Adonia ist wieder auf Tour: 1193 Kinder studieren das Musical „De David wird König“ ein. Foto: zvg

(idea) - "Können die Sommercamps stattfinden oder nicht?" Das war die bange Frage, die sich Jonas Hottiger, der Geschäftsleiter von Adonia, nach dem Lockdown und der Absage aller Frühlingscamps und Konzerte über die letzten Monate stellte. Wegen den Corona-Bestimmungen hatte er einen hohen Aufwand und manche Zitterpartie zu überstehen. Die Lager durchführen zu können, ist das eine, die Konzerte und das Abschlussturnier der Sportcamps als Höhepunkte für die Teilnehmenden das andere. So hatte Hottiger in Bezug auf die Vorgaben für ein Corona-Schutzkonzept im Vorfeld viel Vertiefungsarbeit zu leisten und Gespräche mit Bundesbehörden und dem kantonsärztlichen Dienst des Kantons Aargau zu führen. "Ich habe Stunden investiert", sagt er.

Sommercamps gestartet

Im Frühjahr befürchtete man in der Geschäftsleitung von Adonia das Allerschlimmste für die Sommercamps. Als der Bund Ende Mai grünes Licht für die Durchführung von Lagern gab, atmeten die Verantwortlichen auf in Brittnau AG, dem Sitz von Adonia. Statt Abmeldungen aus Angst vor einer Ansteckung mit Corona, gingen ab Anfang Juni nochmals über 150 Anmeldungen ein, was zu einem Teilnehmerrekord führte. In der vergangenen Woche starteten die ersten fünf Junior-Camps in der Deutschschweiz und eines in der Romandie. Rund 400 Kinder genossen trotz Schutzkonzept das Einstudieren des Musicals "De David wird König". Die Aussage von Michal "De David isch chrank. Das isch wäg dem hochasteckende Virus", womit sie die Boten von König Saul abwimmelt, die David hätten gefangen nehmen sollen, sorgte für einen entsprechenden Lacher im Publikum. Der zeitgemässe Bezug war nicht geplant, wird doch ein Adonia-­Musical mehr als ein Jahr vor der Tour geschrieben und produziert.

Finanzielle Schieflage

Die Konzerte vom vergangenen Wochenende fanden unter Einhaltung der erforderlichen Hygiene- und Abstandsregeln statt. Am Eingang standen Desinfektionsmittel zur Verfügung und der Veranstalter musste Kontaktdaten erfassen. Die Kollekte wurde nicht, wie sonst üblich, in Bechern eingesammelt, die durch die Reihen gereicht werden, sondern am Ausgang erhoben. Besucher aus der gleichen Familie durften nebeneinander sitzen, mussten aber zur nächsten Gruppe einen Stuhl freilassen. So waren die Säle durchschnittlich zu einem Drittel weniger gefüllt als gewohnt. Jonas Hottiger mutmasste im Vorfeld: "Senioren, Grosseltern und Aussenstehende werden sich wohl in diesem Jahr zwei Mal überlegen, ob sie eines unserer Konzerte besuchen, und so für eine Entschärfung der Zuschauermenge sorgen." Das bestätigte sich denn auch. Weniger Konzertbesucher heisst für Adonia weniger Einnahmen durch die Kollekte und weniger Verkäufe an den Büchertischen und damit eine erneute finanzielle Herausforderung - zwar weniger dramatisch als im Frühling, als sämtliche Einnahmen wegbrachen. Der Geschäftsleiter betont aber: "Die Unterstützungswelle, die diesem Fiasko folgte, war enorm gross." Den Verlust in diesem Sommer schätzt er dennoch auf rund 50 000 Franken.

Finalturnier ohne Besucher Auch die Sportcamps sind von Einschränkungen betroffen. Die Spiele am Finalturnier, das am 18. Juli auf Aargauer Boden stattfindet, werden wegen neuerlicher Verschärfungen durch den Kanton als "Geisterspiele" gespielt. Eine bittere Pille für die jungen Sportler, deren Eltern und Fans. 
(Autorin: Helena Gysin)

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