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Menschenrechte

Priester nach elfmonatiger Gefangenschaft wieder frei

12.12.2018

Lishui/Frankfurt am Main (idea) – Nach elfmonatiger Gefangenschaft in China ist der katholische Priester Lu Danhua Ende November freigelassen worden. Das teilte die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) in Frankfurt am Main mit. Sie hatte den Pfarrer zusammen mit der Evangelischen Nachrichtenagentur idea (Wetzlar) als „Gefangenen des Monats Oktober 2018“ benannt und dazu aufgerufen, sich für ihn einzusetzen und zu beten. Am 29. Dezember 2017 hatten in Lishui (Provinz Zhejiang) Mitarbeiter des örtlichen Büros für religiöse Angelegenheiten Pfarrer Lu aus einem Wohnheim, in dem er lebte, zu einem „kurzen Gespräch“ abgeholt. Laut der Nachrichtenagentur UCANews soll der Geistliche wenige hundert Meter von seiner Kirche entfernt in einem Hotel festgehalten worden sein. Beamte für religiöse Angelegenheiten hätten ihn streng bewacht. Das Hotel werde öfter dazu genutzt, um Menschen unter Druck zu setzen und auf die Linie der Kommunistischen Partei zu bringen. Die Beamten hätten Pfarrer Lu vorgeworfen, illegal Gottesdienste in der katholischen Kirche von Qingtian geleitet zu haben. Die Behörden teilten zwischenzeitlich mit, dass der Geistliche ins nahegelegene Wenzhou gebracht worden sei, um sich mit den Rechtsvorschriften zur Religion auseinanderzusetzen und sich als Seelsorger offiziell registrieren zu lassen. Er ist der einzige Pfarrer der Diözese Lishui, die von Wenzhou mitverwaltet wird. Dort amtiert der staatlich nicht anerkannte Bischof Peter Shao Zhumin, der bereits fünfmal in Haft kam, seit er seinem Vorgänger Vincent Zhu Weifang im September 2016 nachfolgte. Trotz Diskriminierung und Verfolgung wächst die Zahl der Christen in der rund 1,4 Milliarden Einwohner zählenden Volksrepublik. Sie liegt nach Schätzungen bei bis zu 130 Millionen. Davon trifft sich ein großer Teil in staatlich nichtregistrierten Gemeinden. Zum Vergleich: Die Kommunistische Partei hat 83 Millionen Mitglieder.

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