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„Gefangener des Monats“ gegen Zahlung einer Kaution freigelassen

31.08.2020

Teheran (idea) – Im Iran ist der Hauskirchenleiter Joseph Shahbazian gegen Zahlung einer Kaution nach 54-tägiger Haft freigelassen worden. Das berichten die Hilfswerke „Artikel 18“ und „International Christian Concern“. Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und die Evangelische Nachrichtenagentur idea hatten den armenisch-iranischen Christen als „Gefangenen des Monats September“ benannt. Sie wollten dazu aufrufen, sich für ihn einzusetzen und für ihn zu beten. Fast zeitgleich mit Veröffentlichung des Appells im Wochenmagazin ideaSpektrum kam er frei. Mitarbeiter des Geheimdienstes der Iranischen Revolutionsgarden waren am 30. Juni in den Versammlungsraum seiner Gemeinde im Südwesten der Hauptstadt Teheran eingedrungen, als der 56-Jährige gerade einen Gottesdienst feierte. Sie nahmen ihn sowie weitere Christen mit. Shahbazian gehörte zu 34 weiteren Christen, die zwischen dem 30. Juni sowie am 1. Juli verhört oder inhaftiert wurden. An den darauffolgenden Tagen ließen die Ermittler die meisten Festgenommen wieder frei. In einigen Fällen wurden Vorwürfe fallengelassen, in anderen verlangte das Gericht die Hinterlegung einer Bürgschaft, weil sich die Betroffenen angeblich der „Propaganda gegen das Regime“ oder der „Gefährdung der nationalen Sicherheit durch Verbreitung eines zionistischen Christentums“ schuldig gemacht hätten. Von Shahbazian forderte das Gericht umgerechnet etwa 127.000 Euro als Kaution. Seine Familie war aber nicht in der Lage, die einmalig hohe Summe aufzubringen. Die Behörden akzeptierten auf Antrag schließlich die Zahlung einer Kaution von umgerechnet rund 84.000 Euro. 95 Prozent der rund 84 Millionen Einwohner des Iran gehören zum schiitischen Zweig des Islams. Nach Angaben des Hilfswerks Open Doors liegt die Zahl der Christen bei rund 800.000.

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