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Menschenrechte

Zahl der Übergriffe auf Christen gestiegen

27.03.2020

Neu-Delhi (idea) – In Indien ist die Zahl der Übergriffe auf Christen weiter gestiegen. Das geht aus dem aktuellen Menschenrechtsbericht der Indischen Evangelischen Allianz hervor. Demzufolge gab es 2019 mindestens 366 Angriffe auf Menschen oder Gotteshäuser. Das ist im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg von 12,5 Prozent (2018: 325). Zudem verzeichnete der Dachverband bereits 40 Übergriffe in den ersten beiden Monaten im Jahr 2020. Die 2019 berichteten Vorfälle umfassen unter anderem physische Gewalt (67 Fälle), Drohungen (73) und die Störung von Gottesdiensten (62) durch radikale Hindu-Nationalisten oder die Polizei, so der Dachverband: „Gebetstreffen und Gottesdienste zu stören ist nun ein Trend in allen Bundesländern geworden.“ Vier Christen seien wegen ihres Glaubens ermordet worden.

Auch Muslime Ziel von Anfeindungen geworden

Die Indische Evangelische Allianz betont, dass im vergangenen Jahr nicht nur Christen, sondern auch Muslime massiv angefeindet wurden. So habe es in Neu-Delhi von Dezember 2019 bis Februar 2020 eine weit verbreitete Hasskampagne gegen Muslime gegeben. Sie war durch eine Reform des Staatsbürgerschaftsgesetzes ausgelöst worden, die den Angehörigen religiöser Minderheiten aus Bangladesch, Pakistan und Afghanistan, die vor 2015 ohne gültige Papiere ins Land kamen, eine vereinfachte Einbürgerung ermöglichen soll. Muslime sind jedoch davon ausgeschlossen. Seit Dezember 2019 kommt es deswegen immer wieder zu Protesten, gewaltsamen Ausschreitungen zwischen Muslimen und Hindus sowie zu Pogromen in muslimischen Vierteln Neu-Delhis. Dabei brannten Allianzangaben zufolge neun Moscheen nieder. 45 Muslime seien getötet worden. Indien ist mit etwa 1,3 Milliarden Einwohnern das zweitbevölkerungsreichste Land der Welt nach China. 80 Prozent sind Hindus, 14 Prozent Muslime und mindestens drei Prozent Christen.

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