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Islamischer Zentralrat: Scharfe Kritik an der Bundesanwaltschaft

08.11.2016

Die Einladung eines vollverschleierten IZRS-Mitglieds führt zu heftigen Debatten. Foto: ARD/Printscreen
Die Einladung eines vollverschleierten IZRS-Mitglieds führt zu heftigen Debatten. Foto: ARD/Printscreen

(kath.ch/ft/idea/rh) - "Die Bundesanwaltschaft der Schweiz ist irritiert darüber, dass dem IZRS im öffentlich-rechtlichen Fernsehen eine Plattform geboten wird", bestätigte die Bundesanwaltschaft (BA) auf Rückfrage von kath.ch. Vor allem, weil ein Strafverfahren gegen ein IZRS-Mitglied anhängig sei, heisst es im Schreiben weiter. Laut Tages-Anzeiger

IZRS meldet sich zu Wort

Das erwähnte Strafverfahren richtet sich gegen ein nicht näher genanntes Vorstandsmitglied des IZRS sowie gegen unbekannt. Das Verfahren sei "wegen des Verstosses gegen das Bundesgesetz über das Verbot der Gruppierungen 'Al-Qaïda' und 'Islamischer Staat' sowie verwandter Organisationen" eröffnet worden. Der Islamische Zentralrat Schweiz (IZRS) ist über den Versuch der Bundesanwaltschaft, auf die Einladung von Nora Illi "Einfluss" zu nehmen, empört. "Solche Machenschaften sind beängstigend und geben Anlass zur Annahme, dass die Behörde ihre Kompetenzen überschritten hat", heisst es in der IZRS-<link http: www.izrs.ch islamischer-zentralrat-verurteilt-einschuechterungsversuch-der-bundesanwaltschaft.html external link in new>Medienmitteilung. Es sei nicht die Aufgabe der Bundesanwaltschaft sich in die Medien einzumischen, um dort vor "unliebsamen Menschen zu warnen". Der IZRS werde nun prüfen, ob es rechtlich eine Möglichkeit gebe, gegen die Bundesanwaltschaft vorzugehen.

"Die Experten haben keine Ahnung"

Nicht nur die Bundesanwaltschaft ist dem IZRS ein Dorn im Auge, sondern auch die Medien. Der Präsident des Islamrates, Abdel Azziz Qaasim Illi, nahm gleichzeitig <link http: www.izrs.ch nora-bei-anne-will-auf-die-diskussion-folgt-die-diffamierung.html external link in new>Stellung zum Medien-Hype gegen seine Ehefrau Nora Illi. Vor allem deren auf der IZRS-Homepage veröffentlichte Nachricht erinnert stark an IS-Propaganda und wurde dementsprechend von den Medien regelrecht zerrissen. Laut Abdel Azzis Qaasim Illi habe sich seine Frau mit Absicht einer solchen Sprache bedient, die als IS-Propaganda kritisiert wurde. Nur so könne man die Jugendlichen erreichen, die sich in den Jihad begeben wollen, so Illi. "Dass entsprechende Kenntnisse den allermeisten Experten fehlen, ist im Verlauf der aktuellen Diskussion einmal mehr evident geworden", so Illi weiter. Dass die Medien Nora Illis Wortwahl, zum Beispiel "Zivilcourage von IS-Kämpfern", als "IS-Propaganda", beziehungsweise "IS-Affinität" interpretiert haben, verweist laut IZRS-Sprecher "auf ein erhebliches Mass an Naivität oder eben unredliche Absicht". 

Broder will kein öffentlich-rechtliches Fernsehen mehr unterstützen

Der bekannte Publizist Henryk M. Broder hat sich derart über die ARD-Sendung geärgert, dass er ankündigte, er werde in Zukunft keine Rundfunkgebühren mehr bezahlen. Broder wörtlich in der FAZ: "Schon lange habe ich mich über ARD und ZDF geärgert und trotzdem meinen Rundfunkbeitrag bezahlt. Doch damit ist jetzt Schluss. Über Folter und Ehrenmorde gibt es nichts zu diskutieren, Frau Will!"

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