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Gesellschaft

Islamisten rekrutieren Mädchen aus christlichen Familien

30.11.2020

Islamisten rekrutieren in französischen Banlieus Mädchen aus christlichen Familien. Symbolbild:  pixabay.com (Ebrahim Amiri)
Islamisten rekrutieren in französischen Banlieus Mädchen aus christlichen Familien. Symbolbild: pixabay.com (Ebrahim Amiri)

Saïd Oujibou, bekannter evangelikaler Pastor in Frankreich und ehemaliger Islamist, äussert sich in einem Interview auf lepoint.fr beunruhigt, weil sich seit 2015 vermehrt Jugendliche aus evangelikalen Familien dem Islam zuwandten. Bei diesen Jugendlichen beobachtet der Franzose nordafrikanischer Abstammung die Suche nach Ideale, die sie in den Kirchen nicht mehr fänden. Selber überschreibt er sein Facebook-Account mit "Stolz, Araber und Christ zu sein" und definiert sich am liebsten als Protestant, Christ und Nachfolger von Jesus.

Bekehrungen werden gefeiert

Saïd Oujibou selbst hatte als 18-Jähriger davon geträumt, in Afghanistan zu kämpfen. Er war aber dann dem Beispiel seiner älteren Schwester gefolgt und Christ geworden. Er habe sich an einem Weihnachtstag bekehrt, sei an jenem Tag aber von keinem einzigen Christen eingeladen worden. Dieser Erfahrung stellt er gegenüber, was er bei Muslimen beobachtet: „Wenn ein Christ die islamische Religion annimmt, wird in seiner neuen Familie ein Fest gefeiert.“ Ein solches Ereignis werde bei Muslimen als ein Sieg gefeiert. Überhaupt sei die Gemeinschaft unter Muslimen nicht auf wenige Momente wie den Gottesdienst beschränkt. Jugendliche aus evangelikalen Familien sähen diese Solidarität, Brüderlichkeit und Wärme oft bei muslimischen Nachbarn. Gerade in französischen Banlieus lebten Christen oft Seite an Seite mit Muslimen. Aber, gibt Saïd Oujibou im Interview zu bedenken: „Man muss nicht naiv sein, die Islamisten betreiben viel Proselytismus.“ Sie wüssten, wie man Mädchen und jugendliche Frauen der evangelikalen Gemeinden „angle“. Die „Treiber“ würden auf sie aufmerksam, weil sie gut erzogen, korrekt gekleidet seien, keine groben Worte bräuchten. Und vor allem hätten diese Mädchen den Ruf, jungfräulich zu sein.

Männlichkeit beeindruckt

Laut eigener Aussage erhält Saïd Oujibou zwei- bis dreimal pro Woche Anrufe von Familien. Deren Mädchen würden sich nicht nur zum Islam bekehren, sondern wollten auch gleich einen Muslim heiraten. Er wisse von einem Fall, wo die Islamisten einem Mädchen noch vor seinem Übertritt zum Islam einen Ehemann gefunden hätten. Gewisse Mädchen seien auch durch die Kraft und Männlichkeit beeindruckt, die sie bei den Islamisten zu finden glaubten. „Oft haben ihre Pastoren die Macht der Islamisten unterschätzt“, ist Saïd Oujibou überzeugt. Dass er als Reise-Pastor und nicht der jeweilige lokale Pastor kontaktiert werde, wenn Junge sich dem Islam zuwenden, schliesst er auch darauf zurück, dass Pastoren ihren Misserfolg nicht anerkennen wollen.Saïd Oujibou erinnert im Interview jedoch auch daran, dass sich Muslime trotz Schwierigkeiten zum Christentum bekehren. Diese wiederum würden von ihren Familien ausgestossen und wären dann alleine.

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