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Gesellschaft

Christliche Unternehmer werden wahrgenommen

12.12.2018

Simone & Roland Baumann und Micha Somandin (Geschäftsleitung Baumann und Eggimann AG), Claude Nicollier (ehemaliger ESA-Astronaut) und Markus Hunziker (Leiter Job Coach Placement der UPD) bei der Verleihung des Sozialsterns 2018. Foto: upd.ch
Simone & Roland Baumann und Micha Somandin (Geschäftsleitung Baumann und Eggimann AG), Claude Nicollier (ehemaliger ESA-Astronaut) und Markus Hunziker (Leiter Job Coach Placement der UPD) bei der Verleihung des Sozialsterns 2018. Foto: upd.ch

Bern/Zäziwil (idea/livenet) - Das Job Coach Placement der Universitären Psychiatrischen Dienste Bern hat am 7. Dezember 2018 zum zehnten Mal eine Firma aus der Privatwirtschaft mit dem Berner Sozialstern ausgezeichnet und damit deren soziales Engagement gewürdigt. Dieses Jahr war Baumann + Eggimann AG aus Zäziwil glücklicher Gewinner. Geschäftsführer Roland Baumann bietet in seiner Schreinerei mehreren Personen einen Arbeitsplatz, bei welchen nicht das wirtschaftliche Interesse der Firma, sondern die berufliche Integration von Menschen mit psychisch bedingter Leistungseinschränkung im Vordergrund steht.

Christliches Engagement in der Privatwirtschaft

Viele Freikirchen und christliche Werke betreiben ein soziales Engagement und einige davon versuchen, auf diese Weise öffentlich wahrgenommen zu werden. In der Privatwirtschaft, wo die christliche Flagge etwas weniger hoch gehisst ist, setzen sich Männer und Frauen, bewegt von der Liebe Gottes für schwächere und eingeschränkte Menschen ein. Und was hier besonders erfreut: Ohne es zu suchen werden sie wahrgenommen. Nicht zuletzt durch die Auszeichnung des Sozialsterns. Ein Beispiel ist die Informatikfirma Unico Data AG in Münsingen, welche seit 1995 Menschen den beruflichen Wiedereinstieg ermöglicht und auch leistungsschwächeren Personen eine Chance gibt. Erste Erfolge ermutigten, immer wieder Menschen eine Chance zu geben. 2011 gewann Unico den 3. Berner Sozialstern. „Wir wurden ohne mein Wissen nominiert“, erzählt der Geschäftsführer Toni Hossmann. „Als wir den Sozialstern sogar gewannen, war ich sehr überrascht. Nie war ich mit unserem Konzept zur Integration von psychisch Beeinträchtigten an die Öffentlichkeit gegangen.“

Persönliche Bedeutung des Sozialsterns

Roland Baumann, Geschäftsführer von Baumann + Eggimann: „Für mich ist es eine Ehre, den Berner Sozialstern gewonnen zu haben. Es freut mich auch, dass wir mit unseren Bemühungen als Beispiel wahrgenommen werden, dass auch eine KMU etwas bewegen kann.“ Jedes Jahr werden zahlreiche Firmen für den Berner Sozialstern nominiert. Sie alle haben sich durch ihr soziales Engagement hervorgehoben. Eine Jury wählt dann die Firma aus, welche sich, ihres Erachtens nach, von den anderen abhebt.
Die Reinigungsfirma alles sauber AG gewann den Berner Sozialstern im Jahr 2016. Zwei Jahre später hält Geschäftsführer Joel Hirschi fest: „Es war besonders für unsere Mitarbeitenden eine Bestärkung, dass es richtig ist, auch einmal schwächere Mitarbeitende mit auf den Weg zu nehmen. Natürlich ist es auch eine Ehre und eine Freude für unsere Firma, dass das Engagement wahrgenommen wird.“

Was soziales Engagement mit Glaube zu tun hat

Es gibt viele edle Beweggründe, sich für Menschen einzusetzen. Viele Faktoren wie Weltanschauung, Religion, persönliche Betroffenheit in der eigenen Lebensgeschichte und viele andere Faktoren können da eine Rolle spielen. Roland Baumann nahm die biblische Aufforderung, das beste für die Stadt zu suchen, ernst. Auch wenn „Stadt“ für das Unternehmen aus dem Emmentaler Dorf Zäziwil im weiteren Sinn verstanden werden will, gilt es doch das Wohl der Region zu suchen. Und hierzu gehört es, leistungsschwächeren Menschen einen Arbeitsplatz und Würde zu schenken. Dies versteht Baumann als seinen Beitrag als Unternehmer, Gott in dieser Welt zu dienen. Toni Hossmann betont biblische Prinzipien wie „vor Gott sind wir alle gleich“ oder „den nächsten höher achten als sich selbst“, welche gerade auch durch sein soziales Engagement praktische Anwendung finden. „Und schliesslich löst es grosse Freude aus, wenn wir sehen, dass aus Menschen in Not wieder gute MitarbeiterInnen und eben unter Umständen 'Perlen' entstehen“, ergänzt Hossmann.

Opfer zu bringen ist nicht das Ziel

Natürlich brauchen Firmen wie Unico Data AG oder Baumann + Eggimann AG die Bereitschaft, soweit für ein Privatunternehmen tragbar, auch mal finanzielle Verluste hinzunehmen. Baumann spricht jedoch auch von Menschen, die sich zu äusserst wertvollen Mitarbeitern entwickelt haben. Hossmann erwähnt den persönlichen Gewinn, sich in andere Menschen zu investieren. „Wir als Team lernen den Umgang mit Menschen mit einer Einschränkung und bemerken, dass diese als Mitarbeiter genauso gut sind wie andere.“ Wird der christliche Glaube richtig verstanden, wird dies ein entsprechendes Handeln zu Folge haben. Hierzu braucht es keinen besonderen Vorsatz mehr – es geschieht als Folge eines veränderten Denkens. So handelt auch der überzeugte Christ Joel Hirschi. „Schwierige Lebenssituationen lassen sich am besten gemeinsam lösen. Heute fühle ich mich gesund, also kann ich als Arbeitgeber Menschen mit Leistungseinschränkungen eine Möglichkeit bieten und somit auch eine Chance im 1. Arbeitsmarkt geben.“

Christen sind präsent

Jesus setzte sich besonders für schwache und bedürftige Menschen ein. Die Frage, ob das Vorbild von Jesus im Lebensstil seiner Nachfolger erkennbar ist, lässt sich bei Berner Unternehmern positiv beantworten. Engagierte Geschäftsleute sind präsent, dessen freute sich auch Roland Baumann, als er den Sozialstern gewann. „Es hat mich gefreut, an der Preisverleihung viele Personen zu treffen, die ich von christlichen Treffen her kenne.“ Umso bedeutender ist, dass diese Auszeichnung wiederholt engagierte Christen entgegennehmen durften. (Autor: Markus Richner-Mai; Quelle: Livenet)

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