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Frei-/Kirchen

Was Kirchen in der Corona-Zeit tun können

17.03.2020

Bild: pixabay.com
Bild: pixabay.com

Zürich (SEA/idea/dg) – Der Bundesrat hat den Notstand ausgesprochen und per Verordnung schweizweit alle Versammlungen im öffentlichen und privaten Raum bis zum 19. April untersagt. Zudem hat er dazu aufgerufen, möglichst zu Hause zu bleiben und Kontakte zu meiden. Neben den einschneidenden Entscheiden für den Schul-, Berufs- und Gesellschaftsalltag bedeutet dies einmal mehr auch für das kirchliche Leben ein Umdenken. Trotz den damit verbundenen Herausforderungen unterstützt die Schweizerische Evangelische Allianz SEA-RES diese Schritte ausdrücklich.Ab sofort finden keine Gottesdienste und anderen Zusammenkünfte mit versammelter Gemeinde mehr statt. Aufgrund der vom Bundesrat beschlossenen Massnahmen können somit auch keine Karfreitags- und Ostergottesdienste im traditionellen Format durchgeführt werden. Eine Ausnahme besteht für Beerdigungen im engen Familienkreis. Dabei sind die gesundheitlichen Vorsorgemassnahmen streng zu beachten. Zusammen mit den Angehörigen ist die seelsorgerliche Begleitung zu klären. Im Unterschied zu dem, was noch Ende letzter Woche galt, sind jetzt auch keine Treffen in Kleingruppen mehr möglich. Die SEA-RES empfiehlt deshalb auch für Hauskreise und Arbeitsbesprechungen auf digitale Formen umzusteigen (Whatsapp, Skype, Zoom usw.).

Sozial-diakonische Tätigkeiten bleiben möglich

Wo Kirchen sozial tätig sind (z.B. Anlaufstellen), gelten Ausnahmen vom Verbot. Bei Veranstaltungen von sozialen Einrichtungen müssen ebenfalls die Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit betreffend Hygiene und soziale Distanz eingehalten werden. Die Anzahl der anwesenden Personen ist entsprechend zu limitieren und Menschenansammlungen sind zu verhindern.Die SEA-RES empfiehlt weiter, Seelsorgearbeit wenn immer möglich telefonisch oder mit anderen technischen Mitteln geführt werden. Persönliche Besuche müssen auf zwingende Situationen beschränkt werden (z.B. Todesfall und andere Notsituationen). Es gilt, die physische, psychische und seelische Gesundheit im Blick zu haben.

Aufruf zum gemeinsamen Gebet auf andere Art

„Macht jemand von euch Schweres durch? Dann bete er!“ (Jakobus 5,13), zitiert die SEA-RES einen der biblischen Aufrufe zum Gebet. Viele Gebetsinitiativen sind gestartet worden. So wird beispielsweise in Italien ein „Sonntag des Gebets“ ausgerufen. Oder Menschen rufen über Whatsapp auf, täglich um 21 Uhr eine Zeit auf den Knien zu verbringen. Gebetsketten werden organisiert, welche Menschen im Gebet vereinen, obwohl sie von zu Hause aus beten. Solche Gebetsketten können über die Webseite 24-7CH organisiert werden. Nach der Registration erhält man einen Link zur Weiterleitung an eigene Kontakte. So können sich schnell viele Beterinnen und Beter vernetzen. Menschen ohne technisches Know-how können und sollen telefonisch informiert und integriert werden.

Livestreams gemeinsam nutzen

Livestreams sind eine Möglichkeit, um auch trotz „Social Distancing“ verbunden zu bleiben. Bei der Produktion sollten nur so viele Personen wie nötig miteinbezogen werden, um Menschenansammlungen zu vermeiden. Auf die Produktion von Lobpreis mit einem Chor oder einer Live-Band sollte verzichtet werden. In jedem Fall müssen die Anweisungen der Behörden konsequent beachtet werden.Dabei ist es aus Sicht der SEA-RES nicht sinnvoll, wenn alle ihre Ressourcen für einen eigenen Livestream einsetzen. Es bietet sich an, dass sich christliche Gemeinden eines Verbandes oder einer Region in der Produktion eines Livestreams abwechseln oder auf Angebote anderer Kirchen verweisen. Dies kann das Miteinander und Ressourcen für wichtige Aufgaben freisetzen. Auf der neuen, kirchenübergreifenden Plattform kirchezuhause.com werden ab morgen Mittwoch, 18. März, laufend aktualisiert Predigt-Livestreams aus der ganzen Schweiz zur Verfügung stehen.

Jesushouse - fünf Tage Livestream für Teenager

Viele Teens haben jetzt viel Zeit: Jesushouse hat das Quarantäne-Programm! Unter dem Slogan „A new way to be human“ sendet Jesushouse von heute Dienstag, 17. März, bis Samstag, 21. März, ein evangelistisches Programm. Jeweils von 18.30 bis 19.30 Uhr ist der Stream unter jesushouse-live.de für alle frei zugänglich. Es geht dabei um die grossen Fragen der Teens nach Glück, Sicherheit, Leistungsdruck, heilen Beziehungen und Gerechtigkeit. Es werden Clips mit bewegenden Geschichten aus dem Leben von jungen Menschen gezeigt und jeden Abend live die Fragen der Teens beantwortet. Biblische Geschichten für Familien

Für Kinder und Familien halten Organisationen wie G-Movement, kids-team, KEB und andere Organisationen online Matierialien und Geschichten bereit.

Arbeitsbedingungen anpassen

Für Kirchen und Werke empfiehlt die SEA-RES wo immer möglich Home-Office. Insbesondere gefährdete Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erledigen ihre Pflichten von zuhause aus. Ist dies nicht möglich, so werden sie vom Arbeitgeber unter Lohnfortzahlung beurlaubt. Als besonders gefährdete Personen gelten Personen ab 65 Jahren und Personen, die insbesondere folgende Erkrankungen aufweisen: Bluthochdruck, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Chronische Atemwegserkrankungen, Erkrankungen und Therapien, die das Immunsystem schwächen, oder Krebs.Falls Kirchen oder Werke mit viel Personal Kurzarbeit beantragen möchten, bietet das Staatssekretariat für Wirtschaft Seco weitergehende Informationen zur Kurzarbeitsentschädigung.
Vereinsrechtliche Angelegenheiten

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