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Frei-/Kirchen

„Entgrenzende Gottesdienste“

12.05.2020

Stefan Schweyer: „Baldmöglichst wieder Gottesdienste feiern, mit minimalen Hürden.“ Foto: zvg
Stefan Schweyer: „Baldmöglichst wieder Gottesdienste feiern, mit minimalen Hürden.“ Foto: zvg

(idea/dg) - Aus theologischer Hinsicht sei es sinnvoll und geboten, baldmöglichst im grösstmöglichen Rahmen mit möglichst minimalen Hürden Gottesdienste zu feiern. Sollten wegen Corona-Schutzmassnahmen nicht alle Gemeinde­mitglieder teilnehmen können, sei dies kein Grund, den Gottesdienst abzusagen. Diese Ansicht vertritt Stefan Schweyer auf freikirchen.ch. Er ist Professor für Praktische Theologie an der STH Basel. Nicht erst in Corona-Zeiten seien manche Personen verhindert, am Gottesdienst teilzunehmen. Diesem Sachverhalt sei nun grössere Beachtung zu schenken.Eine lokale christliche Gemeinde, die sich versammle, "um auf die Stimme des guten Hirten zu hören und Gott zu loben", werde damit Teil eines universalen Geschehens. Im lokalen Gottesdienst werde ansatzweise deutlich, dass die ganze Schöpfung auf Gott hin geschaffen sei und im Lob des Schöpfers ihr Ziel finde. "Ansatzweise heisst: Der Gottesdienst bleibt immer vorläufig. Er weist hin auf die Einheit der neuen Schöpfung, kann diese aber selbst nie genügend zur Darstellung bringen", erklärt Stefan Schweyer.

Teilnahmebarrieren abbauen

Die Vision eines entgrenzten Gottesdienstes impliziere, Teilnahmebarrieren nach Möglichkeit abzubauen. Der Abbau von Teilnahmebarrieren beinhaltet für ­Schweyer nach dem Covid-19-Lockdown auch, die Hürden nicht höher zu setzen, als es der Staat fordert. Infrastrukturmassnahmen in Schutzkonzepten für Gottesdienste seien nicht als Einschränkung zu betrachten, sondern als Abbau von Teilnahmebarrieren. Alle - auch gefährdete Personen - sollten mit gutem Gewissen teilnehmen können, ohne einem Generalverdacht ausgesetzt zu werden. Auch solle jemand mit gutem Gewissen fernbleiben können, ohne dass ihm dies als mangelndes Gottvertrauen zur Last gelegt werde. 

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